Das Herz- „Herzinsuffizienz beim Hund“

Das Herz

„Herzinsuffizienz beim Hund“

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass fast jeder 10. Hund an einer Herzerkrankung leidet.Klinisch wird sie vermehrt ab dem 5. Lebensjahr diagnostiziert. Kleine und mittlere Hunderassen (Dackel, Schnauzer, Spitz, Pudel, Terrier) erkranken häufiger. Alarmzeichen sind z.B. Symptome wie:

Schnelle Kurzatmigkeit

Vorzeitige ermüdung und starkes Hecheln

Husten nach Aufregung, Freude oder Belastung => Leistungsschwäche

Bewegungsunlust

Häufige Unruhe
vor allem in den frühen Morgenstunden als Ausdruck
von Atemnot und Unwohlsein

Beim Auftreten dieser Symptome sollten Sie Ihren Hund unbedingt beim Tierarzt vorstellen und eingehend untersuchen lassen.
Er hat die Möglichkeit durch spezielle Untersuchungen (Herzauskultation, EKG, Ultraschall, Röntgen von Herz und Lunge) Herzerkrankungen zu diagnostizieren und im Anschluss gezielt zu behandeln.Beim herzgesunden Hund hört man normalerweise zwei gut voneinander abgesetzte Herztöne („Buh-Dup“).

Krankhafte Herzgeräusche entstehen meist an den Herzklappen, wenn diese nicht mehr dicht schließen. Wie die Ventile einer Luftpumpe sind diese Klappen nur in einer Richtung durchlässig und lenken so den Blutstrom von der Lunge über die linke Herzhälfte in den Körper und von dort über die rechte Herzhälfte wieder in den Lungenkreislauf.

Am häufigsten betroffen ist die sogenannte „Mitralisklappe“, die das Blut im linken Herzen am Zurückströmen in den Lungenkreislauf hindern soll. Die oben beschriebenen Symptome sind die ersten Anzeichen dieser Herzschwäche, die darauf zurückzuführen sind, dass zurückgestautes Blut Lungenödeme, also „Wasser in der Lunge“, verursacht. Dies beeinträchtigt den Atmungsvorgang natürlich erheblich. Ohne Behandlung entstehen am Herzen weitere Schäden wie beispielsweise krankhafte Herzvergrößerung (Herzdilatation), Muskelschwäche und Rhythmusstörungen,

Die Atemnot kann lebensbedrohlich werden, es kommen Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe) in der Peripherie (Gliedmaßen, Lefzen) hinzu, Sauerstoffmangel im Gehirn kann epileptiforme Anfälle (plötzliche Krampfzustände) verursachen. 

Auch eine angeborene oder erworbene Herzmuskelschwäche kann zur Vergrößerung (Dilatation) des Herzens führen und schließlich bewirken, dass die Klappen nicht mehr richtig schließen. Von der dilatativen Herzmuskelerkrankung sind vor allem Groß- und Riesenrassen (Dobermann, Dogge, Irischer Wolfshund) betroffen. Es kommt zur Herzerweiterung, zum Dünnerwerden der muskulösen Herzwände, das Herz „leiert“ regelrecht aus und ist nicht mehr in der Lage, das Blut im erforderlichen Umfang weiterzubefördern. Betroffene Tiere zeigen bereits in jungen Jahren die typischen Anzeichen eines Herzversagens. 

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sollte möglichst frühzeitig eingegriffen werden.

Undichte Klappen und Dilatationen lassen sich zwar nicht reparieren, aber wenn es gelingt, das Herz in seiner Pumparbeit zu entlasten, läßt sich ein Fortschreiten der Krankheit zumindest verlangsamen und die Lebensqualität der Herzpatienten erheblich verbessern. Zu diesem Zweck stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die größtenteils aus der Humanmedizin stammen. Früher gab man fast ausschließlich Herzglykoside (Digitalispräparate), um die Herzleistung zu steigern. Bei schweren Stauungen wird, zumindest anfänglich, ein Diuretikum (harntreibendes, entwässerndes Mittel) verabreicht, um die Ödeme zu beseitigen und somit Herz und Kreislauf zu entlasten. Danach folgten für Hunde sogenannte ACE-Hemmer, die in der Lage sind, die Gefäße zu erweitern und dadurch den Blutdruck zu senken. Das Herz muss folglich gegen weniger Widerstand ankämpfen und wird weiter entlastet.

Das modernste Medikament ist ein sogenannter Inodilator, – ein Präparat , das als erstes die Wirkung der Herzglykoside (Steigerung der Herzkraft) und der ACE-Hemmer (Senkung des Blutdrucks) in einem Mittel vereint. Vor allem zu Beginn einer klinischen Herzerkrankung reicht das als alleinige Therapie oft schon aus, kann aber auch bei fortgeschrittenen Fällen erstaunliche Wirkung zeigen. 

Antiarrhythmika werden nötig, wenn das überlastete Herz beginnt, zu schnell oder unregelmäßig zu schlagen. 

Je nach Ausmaß der Erkrankung sollte das Tier eine salzarme Diät zu fressen bekommen. Auf ein optimales Gewicht ist beim Herzpatient ohnehin zu achten, da jedes Kilo zu viel eine enorme Belastung für das geschwächte Herz darstellt. 

Da eine chronische Herzinsuffizienz nicht rückgängig gemacht werden kann, ist eine konsequente und regelmäßig Medikamenteneinnahme täglich und lebenslang unerlässlich.

Quelle:Canosan

 

 

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