Alle Jahre wieder – der Fellwechsel unserer Lieblinge

Alle Jahre wieder – der Fellwechsel unserer Lieblinge

Fellwechsel – ein biologischer Kraftakt

Nun beginnt wieder die Zeit, in der wir überall Haare unsere Hunde und Katzen finden. Beim Putzen unsere Pferde haben wir als Besitzer gefühlt mehr Haare unserer Tiere am Körper als das Pferd selbst.  Und auch die Staubsauger der Hundebesitzer sind vermehrt im Einsatz.Was für uns Menschen etwas mehr Arbeit bedeutet, heißt für die Tiere Hochleistung.
Beim Fellwechsel verdrängen neue Haare langsam die bereits ausgewachsenen und an der Wurzel gelösten Haare. Die Anzahl der Haare bleibt gleich, jedoch verändert sich die Struktur, Dichte und Länge des Fells. Der Prozess des Fellwechsel benötigt viel Energie, das Immunsystem befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Dauereinsatz. In der Regel dauert der Wechsel 6 bis 8 Wochen.

Hauptauslöser für den Fellwechsel ist die Tageslichtlänge: Tageslicht fällt ins Auge ein – hier leiten bestimmte Zellen (ipRGCs) die Informationen über Lichtstärke, Wellenlänge und Dauer an das Gehirn weiter. Diese Informationen werden von der Zwirbeldrüse – einer Hormondrüse am Gehirn – registriert. Dies wiederum führt zu einer veränderten Produktion von Melatonin – dem Hormon, welches u.a. für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist. Einhergehend mit der veränderten Hormonproduktion erhält der Körper das Signal zum Fellwechsel.
Ein komplexer Vorgang, der beispielsweise bei blinden oder sehbehinderten Tieren dazu führen kann, dass der Fellwechsel verzögert eintritt. So kann bei älteren Tieren auch das verminderte Sehvermögen verantwortlich sein, wenn es zu Problemen beim Fellwechsels kommt.
Die veränderten Temperaturen sind ein weiteres Signal, die Struktur des Haarkleids zu ändern. Aber auch die Rasse, die Ernährung, Haltungsform und Vorerkrankungen beeinflussen den Fellwechsel.
Um nun das neue Fell wachsen zu lassen, benötigt der Körper mehr Energie, Mineralien und Vitamine  So stellen gerade Hundebesitzer in dieser Zeit fest, dass ihr Hunde deutlich verfressener sind. Da Haare zu 90 % aus Proteien – die als Keratin bezeichnet werden – bestehen steigt auch der Bedarf von Proteinen. All dies würden unsere Tiere in freier Natur über eine veränderte Nahrungsaufnahme selbst regeln – bei unseren Haustieren sind es wir Menschen, die die Nahrung entsprechend anpassen sollten.
Ein weiterer Faktor für einen problemlosen Fellwechsel ist ein intaktes Immunsystem und somit auch ein gesunder Verdauungsapparat. Viele Tierbesitzer unterstützen in Herbst und Winter bereits das Immunsystem auf unterschiedlichen Wegen; eine gute Vorbereitung auf den anstehenden Fellwechsel.

Möchtet ihr nun euren Tieren auf natürliche Art und Weise helfen, hier ein paar Tipps:
Wer gerne das Futter selbst zusammenstellt, kann den Fellwechsel u.a. mit diesen Kräutern unterstützen:

  • Der erhöhte Bedarf an Mineralien und Spurenelementen lässt durch eine Reihe von Pflanzen ausgleichen – getrocknete Brennnesseln enthalten beispielsweise Kieselsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, aber auch Beta-Carotin sowie die Vitamine B, C und K. Den erhöhten Zinkbedarf kann man mit Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Ackerschachtelhalm…. decken.
  • Weißdorn hilft dem beanspruchten Herz-Kreislauf-System
  • Echinacea, Cistrose, Hagebutte, Rosmarin …. pushen das Immunsystem
  • Mönchspfeffer und Frauenmantel können ein entgleistes Hormonsystem (Stichwort: Cushing) regulierend unterstützen
  • Lein- und Hanfprodukte liefern notwendige Proteine

Besonders beliebt ist bei vielen Besitzern auch das Zufüttern von Bierhefe. Sie enthält u. a. viele wichtige Vitamine, speziell aus dem Vitamin-B-Komplex und Biotin. Bei Bierhefe ist jedoch zu bedenken, dass es sich bei der Hefe um einen Pilz handelt. So empfiehlt es sich bei bereits vorhandenen Pilzinfektionen auf den Einsatz von Bierhefe zu verzichten – denn dies könnte die Pilzinfektion verstärken. Eine Alternative bietet napani für Hunde mit der Bio-Hefe an.

Füttert ihr gerne bereits fertige Mischungen, könnt ihr auf eine Reihe von natürlichen Mineralmischungen zurückgreifen. Unter den Kategorien „Mineralien und Vitamine“ bei Pferd, Hund oder Katze findet ihr neben Einzelkräutern auch fertige, aufeinander abgestimmte Mischungen.
Hat euer Tier Probleme beim Fellwechsel aufgrund von Erkrankungen, Hormonschwankungen o.ä. ist eine eingehende Beratung notwendig. Es ist wichtig, dass der Einsatz von Kräutern auf die bisherige Behandlung und so auch auf die aktuellen Medikamente abgestimmt wird.
Quelle:https://www.kraeutergilde.de/

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